2003
Weniger als ein Bild im Sinne der herkömmlichen Ausstellungsordnung, denn als ein zu durchdringender Farbraum und sozusagen als eine unmittelbare Herausforderung an unsere wahrnehmende Aufmerksamkeit ist Franz Türtschers neueste Arbeit zum Thema "Farbensehen" zu verstehen. Durch die Montage einer Serie von Teilbildern, welche wiederum einem Prinzip der kontinuierenden Darstellung folgen, erzielt er eine abstrakte Visualisierung der Veränderlichkeit und Prozesshaftigkeit von Ordnungsmustern im Allgemeinen, ohne sich dabei auf eine konkrete Verweisstruktur festzulegen. In ihrem Ausdruck aufs Innigste mit der Tradition der Simultandarstellung verbunden, werden die gestalterischen Mittel zugunsten einer Reduktion auf ihre Äußerlichkeit instrumentalisiert: was wir sehen, ist im Wesentlichen nichts als Farbe - eine autonome Qualität, die ihrerseits eine Dr. Sarah Kolb, Kunsttheoretikerin und Kuratorin Grundbedingung jeder weiteren Strukturierung des Wahrgenommenen darstellt.
Dr. Sarah Kolb, Kunsttheoretikerin und Kuratorin